GEWICHT: 64 kg
BH: 85C
60 min:40€
Anilings: +90€
Intime Dienste: Spitting, Thai-Massage, Paare, Dildospiele passiv, Fotoshooting
Ilan Stephani hat ihr Philosophiestudium als Prostituierte finanziert. Im Bordell hat sie das Seelenleben der Männer kennen gelernt. Foto: Bernd von Jutrczenka Keystone. Sie trägt Leggins, über die langen dunkelblonden Haare hat sie eine rosa Mütze gezogen. Niemand würde vermuten, dass ausgerechnet diese ungeschminkte Frau zwei Jahre lang in einem Wohnungsbordell als Prostituierte gearbeitet hat. Freiwillig, wie sie betont. Die Prostituierten-Organisation Hydra schätzt, dass jeder zweite Mann in seinem Leben mindestens einmal für Sex bezahlt.
Ilan Stephani: Nein. Wenn ich so rumsitze, ertappe ich mich zwar manchmal dabei, dass ich überlege, aber ich weiss aus eigener Erfahrung: Man sieht es den Männern nicht an. Sie waren 19, als Sie neben dem Studium der Philosophie und Kulturwissenschaften angefangen haben, als Paula in einem Wohnungsbordell zu arbeiten. Welche Männer kamen zu Ihnen?
Wegen des Preisniveaus eher nicht die ganz Armen. Eine halbe Stunde bei Paula kostete 80 Euro. Aber manche haben mir auch erzählt: Ich habe ganz lange gespart. Ansonsten alle Typen und Altersklassen, von 18 bis Was wollten die Freier von Ihnen? Sonderwünsche gab es selten. Ansonsten habe ich viel geredet. Männer kommen mit einer immensen seelischen Bedürftigkeit ins Puff.
Ich habe mich mehr um die Psyche gekümmert als um den Penis. Mit etwa 30 Prozent der Freier hatte ich gar keinen Sex. Was haben Sie den Männern denn erzählt? Das stimmt. Natürlich war ich immer auf der bestätigenden Seite. Der Mann bekommt recht. In dem Sinne ist Prostitution sehr patriarchal. Die Männer kaufen sich Bestätigung, psychische und sexuelle. Und Macht. Der Mann, der nicht die Frau fragt, bevor er sie nimmt, die wehrlose Frau, die durchgevögelt wird — das ist die kollektive Sexphantasie.
Und die hat mit der Realität nichts zu tun? Ich bin die Letzte, die die sexuelle Gewalt von Männern gegen Frauen verharmlosen will. Ich will auch Weinstein nicht in Schutz nehmen. Aber ich bin mir sicher: Sein Verhalten ist in Wahrheit ein Kaschieren von Unsicherheit und Überforderung, wenn es um den körperlichen Kontakt zu Frauen geht. Der Filmproduzent soll über Jahrzehnte hinweg Frauen belästigt und vergewaltigt haben.