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Travestie-Ikone Georgette Dee verkörpert in Taufkirchen eindrucksvoll die Ambivalenz der tragisch-unsterblichen Helena. Theseus, der antike Superheld. Theseus, der alte Sack. Er nimmt sich, was er will. Er hat sie dann auch genommen, immer wieder.
Helena war damals erst neun Jahre alt. Er legte sich auf sie, Nacht für Nacht, und er stank nach Ziegenkäse aus dem Maul. Heute ist Helena gut Jahre älter und sie steht und torkelt herum auf der Bühne des Kulturzentrums Taufkirchen - ein mondänes Monument des Verfalls, charismatisch und vereinsamt, zart und vulgär. Plädoyer für eine Schlampe" von ihrem Vater Zeus dazu verdonnert wurde, auf ewig zu verfallen. Freilich geht es in dem in Spanien uraufgeführten Monolog um mehr als um den tragischen Erkenntnisprozess eine Frau, die über Jahrhunderte miterleben muss, wie die eigene Zauberhaftigkeit vergammelt.
Es ist klar, wie Helena die Lage sieht. Er, der Bruder von Menelaos, will Troja erobern. Als Dee ihn in seiner Machtgeilheit nachahmt, ähnelt sie am Ende Gollum aus "Herr der Ringe", der ausruft: "Mein Schatz, mein Schatz. Brutale, triebgesteuerte, egomanische Individuen. Eindruckvoll unterstreicht dies Georgette Dee in zwei Rezitativen: Einmal, untermalt von Piafs "Non, je ne regrette rien", beschreibt sie, wie Achill, das Vieh, den jungen trojanischen Königssohn Troilos im Apollo-Tempel vergewaltigt und ihm im Moment des Orgasmus den Kopf abschlägt.
Das zweite Mal entwirft sie zu den Klängen von Wagners Walkürenritt eine Leni Riefenstahl artige Kulisse, in der die Kriegsparteien aufeinander losgehen und sich gegenseitig verstümmeln. Bezeichnend ist freilich hier, dass die trojanischen Frauen perfekt gestylt auf der Stadtmauer posieren und dem Gemetzel zusehen. Denn Helena hat durchaus Gefallen an der Verehrung, die ihre Schönheit bewirkt. Sie erzählt, wie sie und ihr Superstar-Gatte Paris sich gegenseitig am Morgen Kritiken vorlesen.
Eine Frau mit Schwächen eben - kein Wunder, wird sie doch von Beginn an als Objekt im Stile eines antiken Topmodels benutzt. Nur einmal wird sie zur Akteurin: Sie folgt Paris aus Liebe. Schön ist, wie Dee mit tiefer Stimme und einer zwischen Anmut und Verfall changierenden Körperlichkeit die Ambivalenz dieser Figur darstellt.